Generalversammlung: Genossenschaft verdoppelt Umsatz und steigert Stromproduktion um 40 %

Die Energiegenossenschaft Wittgenstein eG hat auf ihrer diesjährigen Generalversammlung über das Geschäftsjahr 2022 erfreuliche Zahlen präsentieren können: Dank einem Rekordsolarjahr sowie guten Erlösen an der Strombörse stieg der Umsatz deutlich. Stärkster Treiber war die Direktvermarktung an der Strombörse für die PV-Anlage in Erndtebrück auf dem Schwimmbad/Turnhallen-Komplex. Damit haben sich die Geschäftszählen erfreulich entwickelt. Der Erlös aus dem Stromverkauf verdoppelte sich von 46.000 Euro auf 94.000 Euro. Die Stromerzeugung wuchs um 40 % auf 640.000 erzeugte Kilowattstunden. Die Zahl der Genossinnen und Genossen nahm im vergangenen Jahr von 103 auf 148 zu. Durch weitere Investitionen stieg der Wert der PV-Anlagen von 597.000 Euro auf 683.000 Euro.

Dachflächen der Kulturhalle Wittgenstein in Dotzlar
Bislang ungenutzte Flächen der Kulturhalle Wittgenstein in Dotzlar sollen für die Erweiterung der Photovoltaik-Anlage durch die Energiegenossenschaft Wittgenstein eG genutzt werden

Auch für 2023 wird ein weiteres Wachstum der Stromproduktion erwartet, da 2022 drei neue Anlagen ans Netz gegangen sind und nach teils längeren Wartezeiten zusätzliche Strommengen produzierten. Der Gewinn des Geschäftsjahres 2022 wurde benötigt, um Verlustvorträge zu tilgen. Der überschüssige Gewinn wurde als mögliche Dividende nicht ausgeschüttet, sondern als Gewinn auf das Folgejahr vorgetragen.

Im Frühjahr wurde auf dem Frosthaus in Hesselbach die erste Anlage in Betrieb genommen, die von der Energiegenossenschaft selbst organisiert, geplant und gebaut wurde. Dies ermöglichte eine schnelle und günstige Umsetzung. In nächster Zeit sollen in den nächsten Woche – je nach Witterung – weitere Module auf der Kulturhalle Wittgenstein in Dotzlar verlegt werden. Die dortige Anlage der Energiegenossenschaft wird von 90 kW auf etwa 160 kW deutlich vergrößert.

Sämtliche Aktivitäten und Arbeiten der Energiegenossenschaft erfolgen ehrenamtlich und ohne jegliche Vergütung. Marco Pitz wurde als Aufsichtsrat erneut für drei Jahre gewählt. Seit der Gründung begleitet er die Geschicke der Genossenschaft. Zusammen mit Ulrich Krüger und Daniel Lirio Weyler überwacht der Aufsichtsrat die Aktivitäten der Genossenschaft. Der dreiköpfige Vorstand wird von weiteren ehrenamtlichen Kräften unterstützt.

2013 wurde sie als „Energiegenossenschaft Bad Laasphe eG“ in Bad Laasphe gegründet und hat sich seitdem stetig vergrößert. Sie wird von aktuell 170 Mitgliedern getragen, welche mehr als 340.000 Euro investiert haben. In allen drei Wittgensteiner Kommunen laufen die Photovoltaik-Anlagen, für welche circa 800.000 Euro an Geschäftsanteilen und mit Krediten investiert wurden. Aktuell werden, nicht nur im Wittgensteiner Land, weitere Anlagen geplant. Dabei kann jede Bürgerin und jeder Bürger mit einem oder mehreren Mitgliedsanteilen à 500 Euro beitreten und die geplanten Investitionen unterstützen. Denn: Deutschland braucht mindestens dreimal so viele Photovoltaik-Anlagen, wie bislang errichtet wurden, um den aktuellen Strombedarf als auch die Mehrbedarfe durch die Verkehrs- und Wärmewende zu decken. Solarenergie kann zusammen mit Windkraft die Stromversorgung Deutschland günstig, nachhaltig und zukunftssicher decken. So kann der Klimawandel gebremst und die Finanzierung diktatorischer Regime gestoppt werden. Ferner sorgt dies für eine entsprechende regionale Wertschöpfung.