Energiegenossenschaftlich blickt auf Jubiläumsjahr 2024 zurück, vollendet PV-Projekt in Dotzlar und möchte deutlich wachsen

Die Energiegenossenschaft hat 2023 ihr Jubiläumsjahr zum 10-jährigen Bestehen abgeschlossen. Im September 2023 hatte die Genossenschaft ein Jubiläumsfest gefeiert, bei welchen den Mitgliedern und Interessierten ein breites Programm an Energieberatung zu Wärmepumpen und Photovoltaik, E-Auto-Probefahrten, einem Photovoltaik-Informationsstand sowie Austausch und Speisen angeboten wurde. Inzwischen hat die Energiegenossenschaft knapp 200 Mitglieder.

Wetterbedingt leicht gesunken war die Stromerzeugung aus ihren zwölf Photovoltaik-Anlagen: „Nach unserem sonnigen Rekordjahr 2022 mussten wir leider ein verregnetes und dunkleres Jahr 2023 hinnehmen“, vermeldet das ehrenamtliche Team. Insgesamt 583.000 Kilowattstunden wurden produziert und damit rechnerisch etwa 200 Haushalte versorgt. Bislang stehen 2,9 Mio. Kilowattstunden auf den Stromzählern der Genossenschaft. Zum Vergleich: Mit der bisherigen Energiemenge hätte ein Elektro-Auto 360-mal die Erdkugel umrunden können oder über 1000 E-Autos ein Jahr an durchschnittlicher Fahrtstrecke ermöglicht. Insgesamt zwölf Photovoltaik-Anlagen betreibt die Energiegenossenschaft auf Wittgensteiner Dächern.

Jedoch werden 2024 die Strommengen wieder steigen, sind sich die Energiegenossen sicher. Denn: Die Erweiterung der Photovoltaik-Anlage auf der Kulturhalle Wittgenstein in Bad Berleburg-Dotzlar wird aktuell vollendet und auch andere Anlagen gebaut. Zu Hilfe kommt den Energiegenossen dabei, dass sie die Materialbeschaffung und Montage inzwischen in Eigenleistung bewerkstelligen und zugleich die Materialpreise deutlich gesunken sind. „Hier gilt ein großer Dank an die vielen helfenden Hände, die das erst ermöglichten!“, wird betont. Viele Samstage wurden für die Arbeiten verwendeten – egal ob in sonniger Hitze oder rutschigem Regenwetter. Das feuchte Frühlingswetter hatte es erschwert, die Montage der Photovoltaik-Anlage auf der Kulturhalle fertigzustellen.

Inzwischen wurden 170 Module auf noch freien Flächen des Daches der Kulturhalle verlegt. Dies entspricht einer Leistung von 70 kWpeak. Aktuell stehen hier noch die Restarbeiten an, sodass die Stromproduktion 2024 erhöht wird. Insgesamt waren die Arbeiten aufwändiger als gedacht, aber der Lerneffekt umso größer. Neben der Erweiterung planen die Energiegenossen für 2024 zwei größere Projekte auf Wittgensteiner Dächern, um ihre Anlagenkapazitäten deutlich zu vergrößern. Sobald in Kürze die Planungen konkret abgeschlossen werden, erfolgt eine Information dazu.

Denn: „Noch viel mehr günstigen Solarstrom braucht das Land“, lautet die Devise. Aktuell lohnt es sich auch für Privatpersonen, eine Photovoltaik-Anlage zu errichten: Neben der Einkommenssteuer- und Mehrwertsteuerbefreiung gelten einfachere gesetzliche Regelungen (Entfall der Drosselungs-/Abschaltvorgaben bis 25 kW) und es gibt ein breites Angebot an Solarteuren auf dem Markt bei gleichzeitig zurzeit teils gedämpfter Nachfrage und günstigen Komponentenpreisen. So sind die Preise von PV-Modulen innerhalb von anderthalb Jahren um 50 % gesunken.

Um das deutsche Stromnetz auf erneuerbare Energien umzustellen und dabei die steigenden Bedarfe durch elektrisches Fahren und Heizen abzudecken, wird mindestens die doppelte Leistung aller bislang installierten Anlagen im Land benötigt. Schwierigkeiten bereiten der Energiegenossenschaft jedoch die teils sehr hohen Bearbeitungszeiten bei dem örtlichen Stromnetzbetreiber und der teils nötige Verwaltungsaufwand.