Baustellenbesuch der Erndtebrück Photovoltaik-Anlage
Die Gemeinde Erndtebrück und die Energiegenossenschaft Wittgenstein haben bei einem Baustellenbesuch die Arbeiten an der neuen Photovoltaik-Anlage auf dem Erndtebrücker Schwimmbad besichtigt. Derzeit werden die Erdbauarbeiten durch Berge Bau umgesetzt, um die Anlagen an das allgemeine Stromnetz anzuschließen. Die Anlage mit einer Leistung von 247 Kilowatt ist eine der größten in Wittgenstein. Bürgermeister Henning Gronau freute sich über die gemachten Fortschritte auf dem Dach: „Wir sehen hier ein tolles Zeichen, nachhaltiger und lokaler Wertschöpfung. Gut für die Umwelt und gut für Erndtebrück!“
Auch die Energiegenossenschaft Wittgenstein betont die beidseitigen Vorteile dieser Kooperation, beispielweise erhält die Gemeinde Erndtebrück jährliche Pacht für die Flächennutzung. Die Anlage ist gegen alle Gefahren versichert und die Projektrisiken trägt die Genossenschaft. So z.B. die Kosten für die Corona-bedingten Verspätungen des Stromanschlusses – ein hoher vierstelliger Betrag.
Dabei kann jeder Erndtebrücker sich über Genossenschaftsanteile beteiligen und profitieren. „Eine eigene Umsetzung des Projektes durch die Gemeinde wäre mit viel Projektierungsarbeit verbunden gewesen“, so die Energiegenossenschaft. Bei der Anlagengröße sind zahlreiche Aspekte zu beachten: Statische Berechnungen, Elektroanschluss, Projektierung der Anlage mit jeweils Technik, Direktvermarktung des Stromes über einen Dienstleister an der Strombörse, Anmeldeformalitäten bei Bundesnetzagentur, Westnetz und Co.“ daher freut sich für die Gemeinde über die Kooperation und Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft. Die ehrenamtlichen Leistungen der Genossenschaft umfassten beispielsweise auch die Dachmontage.
Durch Projekte der Energiegenossenschaft wird, wie bereits auch in Bad Laasphe und Bad Berleburg, die Energiewende auf kommunalen und Vereinsdächern in Wittgenstein nachhaltig umgesetzt. Durch die Finanzierung bei der hiesigen Volksbank, lokalen Elektrikern und Dachdeckern profitiert außerdem die gesamte Region. Um das Projekt noch offener zu kommunizieren, möchte sich die Energiegenossenschaft samt Projektdetails im nächsten Erndtebrücker Umweltausschuss vorstellen und Fragen beantworten. Ferner ist, sobald die Anlage eröffnet wird und es die Corona-Regeln zulassen, eine kleine Eröffnungsfeier geplant.
Die Photovoltaik-Anlage setzt schließlich den politischen Willen um, eine nachhaltige Energieversorgung aufzubauen. Die Anlage, ausgerüstet mit Technik aus Deutschland, konnte ohne Beeinträchtigung der Dachhaut umgesetzt werden. Und das symbolträchtig nahe der neuen „Klima-KiTa“ in Erndtebrück.
Die Investitionskosten für das Projekt umfassen ca. 200.000 Euro. Kostenersparnisse konnten dabei über Synergieeffekte in der Genossenschaft erzielt werden. Langfristig kann die Gemeinde auch durch einen günstigeren Strombezug profitieren. Beide Projektpartner sind sich einig: Gerade durch das Zusammenspiel der beiden Partner profitieren alle. Die Energiegenossenschaft konnte ihr umfangreiches Wissen bei der komplexen Projektierung und der nötigen umfassenden Betreuung einbringen. Auch war das Risiko hoch, dass die Statik nicht mitspielt. Ein umfangreiches Gutachten des Statikers war eine Voraussetzung, um die Anlage zu realisieren.
Bereits 2016 wurde begonnen, die Idee für eine Photovoltaik-Anlage voranzutreiben, daher freut es Bürgermeister Henning Gronau besonders, die aktuellen Entwicklungen des Projektes zu sehen: „Wir setzen seit vielen Jahren Projekte um, die für einen sensiblen Umgang mit Energie stehen. Mit diesem Projekt können wir die Sonnenenergie nutzen und damit einen weiteren Schritt in diese Richtung gehen. Ich möchte einen herzlichen Dank an die Energiegenossenschaft richten. Das war eine sehr gute Zusammenarbeit und kann ein toller Anfang für weitere Kooperationsprojekte sein.“
Die Genossenschaft wird darin in ihrer Aufgabe bestärkt, sich lokal für die Thematik zu engagieren. „Mit den Erträgen aus der Anlage könnten wir beispielsweise eine E-Auto-Ladestation am Schwimmbad installieren. Derzeit tauschen wir uns außerdem mit der Erndtebrücker Plant-for-the- Planet-Initiative aus, um deren Aktivitäten zu fördern.“ so Alexander Blecher, Vorstand der Energiegenossenschaft Wittgenstein.
Für interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Erndtebrück besteht die Möglichkeit, sich mit Genossenschaftsanteilen an dem Projekt zu beteiligen.