Energieabhängigkeit und Kriegsfinanzierung von Russland reduzieren

Als am letzten Donnerstag die Bilder von der russischen Invasion auf ukrainischem Grund durch die Medien rauschte, dürfte allen Wittgensteinern der Atem gestockt haben. Dabei stellt sich die drängende Frage, wie jeder einzelne Bürger handeln kann, um jetzt gegen diesen Angriffskrieg aktiv zu werden.

Deutschland bezieht einen Großteil seiner Energie aus Russland: Knapp 40 % des Erdöls, 45 % der Steinkohle und 55 % des Gases. Damit finanzieren wir beim Heizen, Autofahren oder Stromverbrauch unmitelbar und tagtäglich Putins abscheuliche Agressionen und seit längerem einen Cyberkrieg. Und bei diesem Punkt kommt die Energiegenossenschaft Wittgenstein zum Zuge. Denn die Energiewende mit Erneuerbaren Energien sorgt nicht nur für saubere Energien, sondern auch für eine unabhängige deutsche Energieversorgung. Die aktuell extrem gestiegenen Energiepreise folgen unmittelbar aus den hohen Öl- und Gaspreisen. Solar- und Windstrom dämpfen diese Energiekosten dank inzwischen stark gesunkener und stabiler Kosten. Die Energiegenossenschaft ruft zum Handeln auf, um die Energieabhängigkeit von Russland reduziert wird, indem an und für Erneuerbare Energien aus Deutschland gearbeitet wird. Jede neue Photovoltaik-Anlage kann direkt russische Energieimporte reduzieren.

Drei Möglichkeiten gibt es für alle Wittgensteiner, sich einzubringen: Mit Geschäftsanteilen können sich Interessierte unmittelbar an neuen Investitionen der Energiegenossenschaft beteiligen und dabei das Geld sinnvoll investieren. Als zweites werden aufgrund des ausschließlich ehrenamtlichen Engagements stets neue Mitstreiter gesucht, die sich in die Thematik einbringen wollen. Dafür wurde ein offener Arbeitskreis ins Leben gerufen, welcher sich monatlich trifft.

Um neue Photovoltaik-Projekte umzusetzen, werden Eigentümer von Dachflächen aufgerufen, ihre Dachflächen anzubieten. Diese sollten statisch ca. 15 kg/m² an Zusatzlasten auf dem Dach erlauben, mehr als 200 m² Dachfläche haben und einem ordentlichen Dachzustand sein. Dem Dachverpächter wird ein günstiger Stromtarif für den Eigenverbrauch angeboten.

Die Energiegenossenschaft wurde 2013 gegründert und hat seitdem elf Photovoltaik-Anlagen auf Wittgensteinern errichtet. Dafür wurden ca. 800.000 Euro investiert. Bislang wurden etwa 1,7 Mio. Kilowattstunden erzeugt. Mit dieser Strommenge hätte ein Elektroauto 8,5 Mio. km weit fahren können und dabei 500.000 Liter Dieselkraftstoff ersetzt.